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Hochschulsport

© Universität Bielefeld
Historisches Tanzen
verantwortlich: Luisa Junker
 

"Die Kunst des Tanzens, von den alten Griechen Orchestice oder Orchestik genannt, ist eine lobenswerte und seltene Fähigkeit perfekt geeignet für junge Herren, wenn adäquat und höflich eingesetzt. Auch Plato, der bekannte Philosoph, empfand, dass junge, geistreiche Kinder das Tanzen erlernen sollten. Es ist eine Fähigkeit, welche früher an den Höfen der Fürsten geehrt wurde, als sie von den noblen Helden der Zeit ausgeführt wurde."

- John Playford, 1651 als Einleitung zum "Englisch Dancing Master".

Trotz Playfords altmodischem Geschlechterbild trifft er mit seinen Worten die Essenz der Begeisterung hinter dem Tanzen. Und genau diese Faszination wollen wir in unserem Kurs weiter ausleben. Dabei sind natürlich alle Willkommen, ganz ungeachtet der Geschlechterfrage.
Der Fokus soll dabei auf die sogenannten Country Dances liegen, welche zum Ende der Renaissance in England zunehmend an Beliebtheit gewonnen haben und bis zum 19. Jahrhundert in Europa getanzt wurden. Dabei haben wir nicht den Anspruch, die Tänze so akkurat wie möglich zu tanzen. Vielmehr suchen wir einen Kompromiss zwischen der Liebe zum historischen Detail und dem Spaß am Tanzen. Das bedeutet für uns auch, dass wir gerne „moderne" Country Dances einbeziehen, d.h. Tänze, die auf den alten Tänzen aufbauen oder an diese angelehnt sind, deren Choreografie sich aber erst vor kurzem ausgedacht wurde.

Auch sollt ihr bei uns weder eine Gewandung brauchen noch einen festen Partner, da man den Tanzpartner ständig durchtauscht. Zudem handelt es sich um soziale Tänze, deren Struktur absichtlich so aufgebaut ist, dass man mal mit allen Personen zusammen tanzt. Denn Country Dances dienten zunächst bis zum Ende des 18 Jahrhunderts der spätabendlichen Unterhaltung, die auf die „komplizierteren“ Tänze folgte, bis sie dann doch die dominante Form des Tanzens wurde.
Im Anfängerkurs braucht ihr keine Vorkenntnisse, nur Lust am Tanzen und Spaß solltet ihr mitbringen. Wir lernen alle Strukturen, Schritte und Figuren, die für die Tänze benötigt werden. Besondere Tanzschläppchen o.Ä. solltet ihr nicht benötigen, notfalls kann man auch in Socken tanzen. Ansonsten eignen sich auch hallentaugliche Schuhe.
Im Fortgeschrittenenkurs gehen wir davon aus, dass einige der Figuren aus dem Anfängerkurs bekannt sind. Nach spätestens einem Semester im Anfängerkurs laden wir euch für gewöhnlich dazu ein auch am zweiten Kurs teilzunehmen, wenn Ihr Interesse daran habt. Diese Bedingung soll nicht dafür sorgen, dass wir dort nur aufwändigere Tänze üben, sondern vor allem das Tempo erhöhen, in welchem wir dir Tänze lernen.

"The Art of Dancing called by the Ancient Greeks Orchestice, and Orchestis, is a commendable and rare Quality fit for yong Gentlemen, if opportunely and civilly used. And Plato, that Famous Philosopher thought it meet, that yong Ingenious Children be taught to dance. It is a quality that has been formerly honoured in the Courts of Princes, when performed by the most Noble Heroes of the Times."

- John Playford, 1651, introduction to "The English Dancing Master"

In spite of Playford’s contemporary ideas of gender roles, his description does capture the essence of the enthusiasm that accompanies dancing. And it is exactly this fascination that we want to express in our course. Naturally everyone is welcome to join, irrespective of gender.

Our focus lies on the so-called country dances, which enjoyed increasing popularity in England towards the end of the renaissance and continued to be danced throughout Europe until the 19th century. Nonetheless, we do not emphasize historical accuracy in our dances, but rather try to combine it with the joy of dancing. This means that we also like to include ‘modern’ country dances, i.e. dances that build on or are modelled on the historical ones and whose choreography has fairly recent origins.

You will also need to bring neither historical garments nor your own dancing partner. Since these are social dances, they are deliberately construed in a way which allows us to swap partners and dance with everyone once in a while. As opposed to the more complex dances which filled a dance event in the past, country dances primarily served the purpose of ‘light’ late night entertainment. That was at least the case until the late 18th century, when they began to dominate.

In the beginner’s course you do not need any prior experience. Just enjoy yourself whilst dancing! All the different structures, steps and figures which are needed for a particular dance are taught beforehand. Also, you do not have to bring specific footwear. You may use gym shoes if you have any, but otherwise it is fine to dance in socks.

In the advanced course knowledge of some figures is a requirement. However, after one semester in the beginner’s course (at the latest) we tend to invite you to join if you are interested. This prerequisite not only ensures that we can include more complex dances but also that we can learn them at a faster pace.

 

KursnrNo.DetailsDetailTagDayZeitTimeOrtLocationZeitraumDurationLeitungGuidancePreisCostBuchungBooking
2211Einsteiger*innenDi18:00-19:30LOK Gym15.10.-01.04.Alica Grohsentgeltfrei
2215FortgeschritteneMo18:00-19:30LOK Gym14.10.-31.03.Thomas Pietzka, Fiona Grondentgeltfrei
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